Chintz, Zitz, Indienne

Chintz und Zitz sind abgeleitet von einem indischen (Hindi?) Wort für "bunt". "Indienne" ist französisch für indisch.

Ein mehrfarbig bedruckter Stoff aus Baumwolle (seltener Leinen). Die Technik und teilweise auch die Muster wurden im 17. Jh. aus Indien importiert. Gegen Ende des 17. Jh. bemühte man sich in Europa, die beliebten indischen Zitze nachzuahmen. Worin genau das Geheimnis der indischen Drucktechnik bestand, ist nicht genau bekannt. Ein Artikel (dessen Autor und Titel sich in den Tiefen meiner Festplatte verbergen) und der die Geschichte eines Augsburger Stoffdruckhauses untersucht, postuliert die These, daß es sich um Beizendruck mit Krapp handelt: Bedruckt man einen weißen Stoff mit weitgehend farblosen Beizen aus z.B. Alaun, Weinstein, Eisensulfat u.a. und taucht ihn danach in ein Farbbad aus Krappwurzeln, nimmt der nicht gebeizte Stoff den roten Fabton des Krapps nicht an, während die bedruckten Stellen je nach Beize Rot, Orange, Rosa, Violett oder Schwarz werden. Andere Farben (v.a. Blau) wurden demnach später von Hand aufgemalt.

Chintze waren das ganze 18. Jh. hindurch beliebt. War anfangs der Grundton hell (natur, hellgrau, beige), kamen gegen Ende des Jahrhunderts besonders rot- und braungrundige Stoffe zu großer Popularität.

Das Wachsen und Polieren, das heute mit Chintz (auch einfarbigem) assoziiert wird, war im 18. Jh. nicht verpflichtend und wurde möglicherweise erst später eingeführt. Gemäß der usprünglichen Bedeutung des Wortes war die Buntheit entscheidend.