Fanzösisch, möglicherweise eine Verballhornung von "Croat" (kroatisch)
Von Männern (selten auch Frauen) vom späten 17.bis ins 19. Jh. getragenes Halstuch, Urahn der Krawatte.
Die Cravate wurde verschiedenen Zeiten verschieden gebunden, z.B. im späten 17. Jh. ein- oder zweimal um sich selbst geschlungen und dann zwischen zwei Knöpfen in die Weste gestopft (Steinkerke), später ähnlich wie heute noch Halstücher gebunden werden, mit zwei lose herunterhängenden Enden. Die Steinkerke sieht man auch später noch v.a. bei Jagdkleidung, in Abwandlungen sogar bei Damen.
Eine andere, im 18. Jh. sehr gebräuchliche Form war die der Halsbinde, die oberflächlich betrachtet wie ein Stehkragen aussieht. Sie wurde über den Kragen des Männerhemds gelegt und hinten mit einer speziellen Schnalle oder Wäscheknöpfen verschlossen. Manchmal wurden noch die Bänder des Haarbeutels (der Bourse) von hinten darübergelegt und vorn gebunden (Solitaire).
Anders als die meisten denken, war die Cravate nicht immer aus Spitze - tatsächlich ist sie häufiger auf feinem, undekoriertem Leinenstoff anzutreffen. Sie sollte auch nicht mit dem Jabot verwechselt werden.
Frühe Cravate (1663)
Spitzen-Cravate (spätes 17. Jh.)
Steinkerke (spätes 17. Jh.)
Cravate, zur Schleife gebunden (Anfang 18. Jh.)
Halsbinde und Jabot (Anfang 18. Jh.)
Solitaire (ca. 1730-50)
Halsbinde und Jabot (1750)