Die Herstellung einer Open Robe

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Jetzt ist nicht mehr viel zu tun - vor allem nicht für jemanden, der genug Näherfahrung hat, um das vorige zu meistern. Der Rocksaum, der Ärmelsaum....oder habe ich etwas vergessen?

Ach ja, beim Original, das als Vorlage diente, war eine kreisförmige Bleiplatte von ca. 4 cm Durchmesser und 2 mm Dicke in den Ärmel eingenäht, und zwar auf der rückwärtigen Seite der senkrechten Ärmelnaht. Hierfür wurde ein Stück Futterstoff von innen überwendlich aufgesetzt. Im Bild rechts sieht man auch, wie die Engageantes überwendlich entlang des Ärmelsaums angenäht wurden.

Daß die Engageantes am Kleid selbst befestigt sind, ist eher untypisch, aber nicht unmöglich. Auch die Tatsache, daß es weder Ärmelflügel noch Volants aus Oberstoff gibt, ist untypisch, aber nicht unmöglich. Undekorierte Ärmel kommen nach ca. 1770 öfter mal vor, allerdings eher an Round Gowns. Es kann sein, daß sich jemand später (im 19. Jh.) daran zu schaffen gemacht hat, z.B. um das Keid zum Fasching zu tragen. Gegen Ende des 19. Jh. hatte man vor Kleidungsstücken des 18. Jh. nicht mehr Respekt als wir heutzutags vor Klamotten der 1970er. Andererseits sind die Engageantes zweistufig, handrolliert und in ziemlich exakte, winzige Falten gelegt. Die Feinheit der Verarbeitung spricht eher dafür, daß sie zeitgenössisch sind.

Rüschen, Volants u.ä. anzubringen überlasse ich Dir. Bedenke dabei bitte, daß dieses Gewand englischer Herkunft ist, d.h. Du solltest Dich daran orientieren, wie englische Gewänder der Zeit um 1760-80 dekoriert waren. Dekorationen auf französischen Kleidern der gleichen Epoche sind nicht unbedingt anwendbar.