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Ich habe ein paar von ca. 1915, die ich einer großzügigen Spenderin verdanke, ein paar mehr von 1875, einen selbergebauten für einen Anzug um 1730-50 sowie Diagramme für das Mittelalter. Alle sind hier online. Die großen Lücken liegen daran, daß meine Quellen v.a. in zeitgenössischen Modezeitschriften bestehen, und die boten, wie heute auch, nur Schnitte für Damen- und Kindermode. Der Herr ließ beim Schneider schneidern. Schau in die Kapitel für die jeweilige Epoche.
Zum einen: siehe Absatz oben. Modezeitschriften wandten sich ausschließlich an Frauen.
Zum anderen - und das gilt auch für frühe Epochen, d.h. Gemälde: Ich veröffentliche Bilder nur dann, wenn sie auch Informationswert haben. Das heißt, man muß auf dem Bild etwas erkennen können. Da aber Männer seit Jahrhunderten häufig Schwarz oder sehr dunkle Farben trugen, ist genau das oft nicht der Fall, denn schwarze Klamotten wirken - egal ob auf Fotos oder Gemälden - meistens wie eine platte Fläche. Nur wenn man vor dem Gemälde selbst steht, kann man vielleicht noch Details erkennen, sofern die Beleuchtung gut ist. Weitere Bilder fallen raus, weil sie nicht datiert sind: Ab dem 18. Jh. verlangsamt sich der Modewandel bei den Männern bzw. findet weitgehend nur im Detail statt, so daß man das Datum, anders als bei den Frauen, nur sehr schwer schätzen kann. Da halte ich lieber mit Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Überhaupt nicht: Es gehr hier um historische Kostüme, oder vielleicht sollte ich besser sagen: historische Kleidung. Der Begriff "Kostüm" wird hier verwendet in der Bedeutung "Gesamtheit der Kleidung einer gegebenen Epoche", nicht als "Verkleidung" und auch nicht als "Damenkostüm" im Gegensatz zum Herrenanzug. Also die Kleidung, wie Menschen vergangener Epochen sie tatsächlich trugen. Historische Maskenkostüme (sprich solche, die man früher mal auf Maskenbällen trug) könnten hier auch ihren Platz finden, aber danach wurde noch nicht verlangt.
Geh zur Hauptseite für das Jahrhundert, um das es Dir geht, und schau das Unterkapitel "Schitte und Herstellung" an, falls vorhanden. Wenn ich irgendwelche Schnitte habe, dann sind sie da verlinkt. Z.T. sind sie auch in Anleitungen eingebettet. Alle Schnitte, die ich veröffentlichen kann, sind veröffentlicht. Das sind Schnitte aus Modezeitschriften und Büchern, die alt genug sind, daß das Urheberrecht abgelaufen ist, oder solche, die ich selbst durch Drapieren hergestellt habe. Deshalb liegen sie fast alle nur in genau einer Größe vor; die Anpassungen mußt Du selber machen.
Ein paar gibt es ja hier (siehe Absatz oben), aber es gibt auch Leute, die fertige historische Schnitte in mehreren Größen verkaufen. Ich selber verwende sie normalerweise nicht, sondern arbeite mit Diagrammen aus Büchern, also kann ich meist nicht sagen, wie gut die jeweiligen Anbieter sind. Es gibt aber eine Site (englisch), wo Erfahrungen mit solchen kommerziellen Schnitten gesammelt werden, und wenn ich mich recht täusche, sind die Anbieter auch dort verlinkt. Ein paar deutsche Wiederverkäufer habe ich auf der Händlerliste. Übrigens sind historische Schnitte von großen kommerziellen Anbietern, die sonst eher Schnitte für aktuelle Mode liefern (Burda, Simplicity etc.) fast immer unauthentisch - manchmal offensichtlich, manchmal erst auf den zweiten Blick.
Bei mir nur in Ausnahmefällen. Schließlich ist das mein Hobby und
soll es auch bleiben, also kann ich nur eine sehr begrenzte Anzahl von Aufträgen
annehmen.
Wer historische Kleidung haben will und kein historisierendes Faschingskostüm,
muß es anfertigen lassen und dafür gut Geld hinlegen. Aber wer es
einmal ernsthaft selber versucht hat, weiß, daß ein gut gemachtes,
authentisches Kostüm nicht für billig Geld zu haben sein kann.
Ein paar gute Hersteller habe ich auf der Händlerliste.
Ein Wort zur Warnung: Selbst wenn ein Anbieter von sich behauptet, auf Authentizität
zu achten, kann es sein, daß er in Wirklichkeit keine Ahnung von Tuten
und Blasen hat (die auf der Händlerliste sind aber "geprüfte
Qualität"). Gewandmeister am Theater und "normale" Schneider
müssen als Teil ihrer Ausbildung mal mehr, mal weniger über historische
Kleidung lernen, aber ich weiß aus gut informierter Quelle, daß
selbst die Lehrer und Verfasser der Lehrbücher viel Schmarrn verzapfen.
Diese Leute sind nun mal Spezialisten für Schneiderei ihrer eigenen Zeit,
nicht für historische Kleidung. Ich habe schon einige von Theaterschneidern
gemachte Gewänder gesehen, und fast alle waren... nun, sagen wir es offen:
Scheiße. Die Verarbeitungsqualität mag nach modernen Maßstäben
exzellent sein, aber eben modern - und der Zuschnitt ebenso. Wohlgemerkt nur
fast alle: Es gibt offenbar auch wirklich gute Theaterschneider.
Will ein modern ausgebildeter Profi-Schneider sich auf historische Kostüme
verlegen, muß er zuerst mal fast alles vergessen, was man ihm beigebracht
hat, weil es sich gerade in den wichtigsten Punkten völlig von dem unterscheidet,
was für historische Kleidung korrekt ist. Viele sind sich dessen noch nicht
einmal bewußt, und wer wirft schon gern seine ganze, mühsam erworbene
Ausbildung über Bord?
Von daher sind m. E. Amateure, die selbst im Re-enactment aktiv sind, die bessere
Wahl, weil sie weitestgehend unverdorben von modernen Techniken sind und die
Authentik wirklich ernst nehmen. Die auf der Händlerliste
genannten Personen und deren Werke kenne ich fast alle persönlich, zumindest
aber durch eMail-Kontakt, und würde sie nach meinem besten Wissen und Gewissen
als die Crème der Anbieter im deutschsprachigen Raum bezeichnen. Und
soweit ich weiß, hat nur eine davon eine Schneiderausbildung - bezeichnenderweise
erst nach dem Eintritt in Hobby absolviert.
Ich weiß, es ist schwierig. Aber dafür gibt's die Schnitte ja umsonst. Ich habe eine Anleitung zusammengestellt, die für jeden, der Näherfahrung hat, ausreichend sein sollte. Wer keine Erfahrung hat, sollte sowieso lieber von historischen Schnitten lassen, denn sie sind z.T. recht kompliziert, fast ohne Anleitungen, und müssen immer noch der eingenen Figur angepaßt werden. Wenn Du Erfahrung hast und trotzdem mit der Anleitung nicht klarkommst, laß es mich wissen. Für konstruktive Kritik bin ich immer zu haben.
Geht es es Dir darum, ob Du Texte/Bilder von dieser Site benutzen darfst? Dann geh eine Frage weiter runter.
Neben dem, was ich auf dieser Site zusammengestellt habe, schau dir meine Links
an, die Seiten empfohlener Bücher und, wenn das
Thema soziologisch ist, die Seite zur Modesoziologie.
Allgemeine Anfragen à la "Gib mir mal eben alles, was du über
historische Mode hast" (wirklich vorgekommen!) wandern unter kurzem Anstieg
des Adrenalinspiegels in den Papierkorb. Dito solche, für die die Antwort
selbst auf diesen Seiten leicht zu finden wäre. Nichts fuchst mich mehr
als jemand, der daherkommt wie ein Küken, das den Schnabel aufsperrt und
erwartet, daß man ihm alles vorgekaut in den Rachen stopft.
Fragen, die auch durch Lektüre dieser Site und entprechender Bücher
nicht oder nicht erschöpfend beantwortet werden können, haben gute
Chancen. Je begrenzter das Thema, je weniger es in der einschlägigen Literatur
vorkommt, besto besser.
Was immer Du von dieser Site für Deine Arbeit verwendest: Vergiß nicht, daß nicht nur gedruckte Quellen in die Literaturliste gehören, sondern auch elektronische!
Für persönliche und Studienzwecke ist das OK. In den letzten zwei Fällen ist unbedingt eine Quellenangabe (bei Webseiten: mit Link) nötig. Was sonst zu beachten ist, steht auf der Seite über Copyright etc. Bitte keine Direktlinks auf Bilder oder Musik, nur auf Webseiten (siehe unten)!
Die Netikette des WWW verlangt nicht, daß Du dafür um Erlaubnis fragst, auch wenn es guter Stil ist. Sofern Deine Site nicht gerade gegen irgendwelche Gesetze verstößt oder sonstwie von "fragwürdiger Moral" ist, wird ein Webmaster der gelinkten Seiten eher dankbar für den Link sein.
Genau gesagt: Links auf Webseiten (also Endung .html, .shml, .htm, .php ) sind
jederzeit willkommen. Direkte Links auf andere Inhalte, z.B. auf Bilder, MIDI,
PDF o.ä. hingegen fressen die Bandbreite meines Servers, ohne daß
der Besucher weiß, wer ihm die Inhalte zur Verfügung stellt - eventuell
glaubt er gar, das seist Du. Wenn ich schon für Bandbreite bezahle, dann
möchte ich auch, daß der Nutzer weiß, daß ich sie spende,
und daß ich die Mühe hatte, die Info auszugraben, in Form zu bringen
und online zu stellen. Wenn bei Deinem Link dabeisteht, woher das Bild/die Musikdatei
stammt, dazu noch ein Link auf meine Hauptseite, dann ist ein Direktlink auf
ein Bild oder Musik gerade noch OK.
Wichtig: Bilder und Musik dürfen nicht "inline" eingebunden
sein, sondern nur als Textlink, damit das Bild nur geladen wird, wenn es den
User genug interessiert, daß er den Link anklickt.
Besser ist es, Du lädst Dir die Bilder/Musik etc. einfach runter, fügst
sie Deinem eigenen Webspace hinzu, um sie lokal zu verlinken, und setzt eine
Quellenangabe neben den Link. Lies bitte auch den nächsten Absatz und die
Seite über Copyright etc.
Ich mag diese Popups eigentlich auch nicht, aber irgendwann, als ich zum zigsten Mal meine Bilder ohne Dank, Link oder Quellenhinweis auf fremden Webseiten entdeckte (in einem Fall sogar als Hintergrundbild!), wurde es mir zu bunt. Ich will meine Bilder niemandem vorenthalten, und zum persönlichen Studium darf sie auch jeder benutzen - dafür ist diese Webseite schließlich da - , aber ein Selbstbedienungsladen für Web-Haie bin ich nicht. Lies bitte die Seite über Copyright etc. Es lohnt sich.
Nein. Wenn ich das jedesmal machte, wenn jemand mich danach fragt, wäre ich dauernd beschäftigt. Glaub mir: Wenn man's richtig macht, geht's auch. Der Trick: RTFM. Das ist die Abkürzung für "Read the fucking manual" und bedeutet, daß Du kein Problem hättest, wenn Du nur das Handbuch läsest. Und ich meine lesen, nicht zwei Sekunden lang anschauen. (Es gibt wirklich Leute, die glauben, das o.g. Popup ginge weg, wenn sie die Copyright-Seite mal kurz laden. ) Das Handbuch ist in diesem Fall die Copyright-Seite, die Du wirklich ordentlich lesen solltest, weil ich bei Verstößen ziemlich grantig reagiere.
Ich habe keine: Diese Site geht nur bis 1939. Der Grund: Copyright. Irgendwoher muß ich ja meine Bilder nehmen, und wenn die Quellen zu jung sind, könnte mir jemand übelmeinendes an den Karren fahren, selbst wenn der Verlag schon nicht mehr existiert und keinen finanziellen Schaden erleidet.
Gar nicht: Es gibt hier keine Seiten zu diesen Themen. Es gibt ein paar Links von erotischen Seiten zu meiner, entweder weil jemand ein gewisses Fetischmagazin verlinken wollte, sich aber vertippt hat oder an Legasthenie leidet, oder wegen der Abbildungen und Schnitte von Korsetts. Die habe ich aber nur deswegen, weil Korsetts in früheren Zeiten nun mal Teil der Alltagskleidung waren. Nichts auf dieser Site hat jemals einem anderen erotischen Zweck gedient als dem, der Trägerin zu helfen, dem Schönheitsideal der Zeit zu entsprechen.
z.B. über Dior, Chanel, Worth, Poiret, Schiaparelli, Lagerfeld, Versace, Gaultier...?
Nein, nicht speziell. Ich beschäftige mich mehr mit der Alltagsmode, also mit der damaligen Entsprechung zu Burda, Brigitte und manchmal auch Quelle. Ab spätestens den 1920ern tat sich ein allmählich immer deutlicherer Graben zwischen Alltags- und Designermode auf, und die meisten Modebücher und -museen befassen sich ab irgendwann zwischen dieser Zeit und heute ausschließlich mit diesem Designerkram, der mit der Mode im Straßenbild immer weniger zu tun hat. Das geht mir etwas auf den Keks, denn wenn man sich mal ernsthaft mit der Frage befaßt, was "Mode" eigentlich ist, dann sind Designerklamotten eben keine Mode. Mich interessiert, was normale Menschen im Alltag trugen, und nur das will ich auf diesen Seiten illustrieren. Hie und da mag ein Bildchen von einem frühen Designermodell dabei sein, aber weitergehende Info habe ich nicht.
Bin ich willens, es zu versuchen? Ja, denn das detektivische Element macht mir Spaß. Ob ich helfen kann, kommt auf die Bildqualität an, ob (auch) Frauen abgebildet sind (Männerkleidung des 19. und frühen 20. Jh. ist für eine genaue Datierung nicht variationsreich genug und ich weiß auch nicht viel darüber) und wieviel Kleidung man sieht. Gesicht und Kragen z.B. reichen nicht. Als Gegenleitung für meine Mühen fordere ich für Gewöhnlich die Erlaubnis, das jeweilige Bild auf meiner Webseite zu veröffentlichen, je nach Wunsch anonym oder mit Nennung der Quelle. Kontaktiere mich einfach.
Ja, ist es. Weitere Infos hier.